Agrarpreispolitik

Agrarpreispolitik
1. Industrieländer: Die Beeinflussung von Agrarpreisen ist ein zentrales Instrument der  Agrarpolitik. In Industrieländern wird dieses Instrument oft dazu benutzt, den heimischen Agrarsektor vor internationaler Konkurrenz zu schützen. Eine solche Schutzfunktion haben z.B. die  Agrarmarktordnungen in der EU. Generell lässt sich eine protektionistische A. durch Produktsubventionen für die Erzeuger als auch durch Eingriffe in den Außenhandel ( Zölle und  Exportsubventionen, in der Terminologie der Agrarpolitik in der EU:  Abschöpfungen und Exporterstattungen) verwirklichen. Der Agrarprotektionismus in vielen Industriestaaten wird zunehmend kritisiert und hat im Rahmen der Verhandlungen in den WTO-Verhandlugnen zu heftigem Streit geführt. Die EU versucht, durch  Agrarreformen dieser Kritik an der eigenen protektionistischen A. zu entgehen und die negativen Konsequenzen ihrer A. einzudämmen.
- 2. Entwicklungsländer: In Entwicklungsländern ist der Preis, den Bauern für ihre Produkte erhalten, oftmals geringer als der relevante Importparitätspreis bzw. Exportparitätspreis. Eine solche Besteuerung der Landwirte über den Produktpreis kann man durch Produktsteuern erreichen, aber auch durch Außenhandelseingriffe wie Importsubventionen und Zölle auf Exporte. Generell spricht man von einer Benachteiligung der Landwirtschaft in Entwicklungsländern.

Lexikon der Economics. 2013.

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